Stationäre Prävention

Reduktion freiheitseinschränkender Maßnahmen

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Pflegerische Prävention und Rehabilitation

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Stationäre Prävention

Reduktion freiheitseinschränkender Maßnahmen

Überblick
Hinsichtlich der heterogenen Qualität der hier vorliegenden Studien kann keine allgemeingültige Aussage zur Effektivität freiheitseinschränkender Maßnahmen getroffen werden. Die Interventionen durch Schulungsmaßnahmen, Trainingseinheiten und Leitlinien deuten hinsichtlich der Reduktion von freiheitseinschränkenden Maßnahmen auf eine positive Wirksamkeit hin. Die Empfehlungsstärke dazu variiert jedoch, sodass weiterführende Forschung empfohlen werden muss.
Betrachtete Studien
1
Reduktion der Prävalenz von freiheitseinschränkenden Maßnahmen in Pflegeheimen durch die Umsetzung einer evidenzbasierten Praxisleitlinie und einer theoriebasierten, multifaktoriellen Intervention
Signifikanz
vorhanden
Verzerrungsrisiko
gering
Signifikanz: vorhanden
Verzerrungsrisiko: gering

Zitation

Köpke, S., Mühlhauser, I., Gerlach, A., Haut, A., Haastert, B., Möhler, R., & Meyer, G. (2012): Effect of a guideline-based multicomponent intervention on use of physical restraints in nursing homes. A randomized controlled trial. In: Journal of the American Medical Association (JAMA) 307 (20), S. 2177–2184.

Studiendesign/-art

RCT

Rolle und Aufgabe der Pflegenden

Pflegende erhalten eine spezielle Schulung durch eine evidenzbasierte Leitlinie (siehe Intervention)

Intervention

  • im Vorfeld der Intervention stand die Entwicklung einer evidenzbasierten Praxisleitlinie für Pflegende, Rechtsbetreuer/-innen, Angehörige und Heimbewohner/-innen
  • die Entwicklung der Praxisleitlinie basiert auf best-practice-Befunden und weiterer Literatur
  • die Leitlinie umfasst 3 Hauptkomponenten: Einstellungen, subjektive Normen und wahrgenommene Verhaltenskontrolle
  • Implementierung der Leitlinie im Rahmen einer multifaktoriellen Intervention in den Pflegeeinrichtungen, so erhielten alle Pflegenden neben einer Vollversion der Leitlinie in den Untersuchungseinheiten zusätzliche Informationsveranstaltungen und -materialien , z. B. Schulung und strukturierte Unterstützung für einzelne Pflegende, Bestärkung der Einrichtungsleitung sowie weiteres unterstützendes Material

Beobachtungszeitraum bzw. Studiendauer

6 Monate

Population

Pflegeheime mit >20% angewandten, freiheitseinschränkenden Maßnahmen bei den Bewohner/-innen

Anzahl der Studienteilnehmer

  • 36 Pflegeheime
  • Interventionsgruppe (Baseline): 1952 (aus 18 Pflegeheimen)
  • Kontrollgruppe (Baseline): 1819 (aus 18 Pflegeheimen)
  • Anzahl der Bewohner/-innen variiert je nach Messzeitpunkt (3 oder 6 Monate) und zu erhebendem Outcome
  • insgesamt 707 Drop-outs der Bewohner/-innen, aber kein Drop-out eines Clusters (Pflegeheim)

Ergebnisdarstellung

  • signifikante Reduktion von freiheitseinschränkenden Maßnahmen (p=0.03) in der Interventionsgruppe nach 6 Monaten
  • keine signifikanten Änderungen in Bezug auf den Einsatz psychotroper Medikamente oder auf Stürze und sturzbezogene Frakturen nach 3 Monaten

 

Anmerkungen

---

BEWERTUNG MIT "RISK OF BIAS-TOOL"

Methode der Randomisierung

Low risk
--

 

Verborgene Zuweisung

Low risk
--

 

Unvollständiges Erfassen von Patienten und Endpunkt-Ergebnissen

Low risk
ITT-Analyse

 

Bias durch selektives Berichten von Endpunkten

Low risk
--

 

Weitere Limitationen

Low risk

  • evtl. zu kurze Beobachtungsdauer, um Effekte auf Verhaltensebene zu bewirken
  • Hawthorne-Effekt in der Kontrollgruppe

 

Zusammenfassung

Köpke et al. (2012) testeten in dieser Cluster-randomisiert, kontrollierten Studie die Effektivität einer evidenzbasierten Praxisleitlinie und einer theoriebasierten, multifaktoriellen Intervention mit dem Ziel der Reduktion von freiheitseinschränkenden Maßnahmen in Pflegeheimen. Durch die Intervention sank nach 6 Monaten die Prävalenz von freiheitseinschränkenden Maßnahmen signifikant. Sekundäre Outcomes wie der Einsatz psychotroper Medikamente, Stürze und sturzbezogenen Frakturen veränderten sich nicht. Die Untersuchung basiert auf einem sehr guten methodischen Design mit hoher Fallzahl und weist in der Analyse mit den gewonnenen Daten keine nennenswerten Einschränkungen auf, sodass ihre Validität und Aussagekraft als unbedenklich bewertet werden kann.

ID: 46

2
Modellierung und Evaluierung eines evidenzbasierten Schulungsprogramms zur Reduktion von freiheitseinschränkenden Maßnahmen bei demenziellen Pflegeheimbewohnern/-innen. Eine cluster-randomisiert kontrollierte Studie
Signifikanz
vorhanden
Verzerrungsrisiko
hoch
Signifikanz: vorhanden
Verzerrungsrisiko: hoch

Zitation

Testad, I., Mekki, T.E., Førland, O., Øye, C., Tveit, E.M., Jacobsen, F., & Kirkevold, Ø. (2016). "Modeling and evaluating evidence-based continuing education program in nursing home dementia care (MEDCED)--training of care home staff to reduce use of restraint in care home residents with dementia. A cluster randomized controlled trial." International Journal of Geriatric Psychiatry 31(1): 24-32.

Studiendesign/-art

Cluster RCT

Rolle und Aufgabe der Pflegenden

Die Pflegekräfte als Mitglieder des Forschungsteams schulen und begleiten die Mitarbeiter/-innen der Pflegeheime in der Umsetzung der Intervention zur Reduktion von freiheitseinschränkenden Maßnahmen (FEM). Die Mitarbeiter/-innen des Pflegeheims werden darin geschult und angeleitet, Alternativen zu FEM zu finden und diese anzuwenden.

Intervention

Schulungsprogramm und Begleitung der Pflegekräfte in Pflegeheimen mit dem Ziel, individuelle Handlungsalternativen zu körperlichen Fixierungen, technischen Überwachung und der Gabe von Psychopharmaka zu finden.
Kontrollintervention: Routineversorgung.

Beobachtungszeitraum bzw. Studiendauer

Januar 2011 bis Mai 2013
Dauer der Intervention: Schulung zwei Tage; Anwendung und Supervision für sechs Monate.
Follow-up: nach sieben Monaten

Population

Bewohner/-innen mit der Diagnose Demenz aus 24 Pflegeheimen in Norwegen.

Anzahl der Studienteilnehmer

Bewohner/-innen: 274
Interventionsgruppe (IG): 118 / Drop-out: 33
Kontrollgruppe (KG): 156 / Drop-out: 40

Ergebnisdarstellung

Outcomes:
Primäroutcome:

  • Anzahl der stattgefundenen FEM: Standardisiertes Interview der Mitarbeiter zu Art und Häufigkeit der FEM sowie zur Häufigkeit von Gewalt und Zwang bei ADLs.
 
Sekundäroutcomes:
  • Unruhe der Bewohner/-innen: Cohen-Mansfield Agitation Inventory (CMAI)
  • Neuropsychiatrische Symptome: Neuropsychiatric Inventory (NPI)
  • Gebrauch von Psychopharmaka

Ergebnis:
Die Häufigkeit aller betrachteten FEM nahm in der Interventions- und Kontrollgruppe signifikant ab. Der Unterschied von vor der Intervention zu nach der Intervention war in der Kontrollgruppe höher. Der Gruppenvergleich zeigte einen signifikanten Unterschied (p=0,051) zu Gunsten der Kontrollgruppe.
Der CMAI Wert beider Gruppen sank nach der Intervention signifikant, es konnten jedoch keine Gruppenunterschiede aufgezeigt werden.
In beiden Gruppen kam es zu einem Anstieg des NIP Werts, in der Interventionsgruppe war dieser Anstieg signifikant (p=0,007). Auch hier konnten keine Gruppenunterschiede gefunden werden.
Ein leichter, jedoch nicht signifikanter Anstieg der Verabreichung von Psychopharmaka wurde in beiden Gruppen verzeichnet.

Anmerkungen

--

BEWERTUNG MIT "RISK OF BIAS-TOOL"

Methode der Randomisierung

Low
Randomisierung erfolgte.

Verborgene Zuweisung

High
Zuteilung zu den Gruppen wurde durch die Forscher mitgeteilt nach der Baseline-Erhebung.

Fehlende Verblindung

High
Die Mitarbeiter/-innen der Pflegeheime kannten die Gruppenzuteilung.

Unvollständiges Erfassen von Patienten und Endpunkt-Ergebnissen

High
Keine Intention-to-treat-Analyse (ITT) und hohe Drop-out-Raten in beiden Gruppen.

Bias durch selektives Berichten von Endpunkten

Unclear

Weitere Limitationen

High
Signifikante Gruppenunterschiede zu Baseline.
Outcome Erhebung erfolgte durch ein Interview von nicht verblindeten Pflegekräften, dadurch höhere Angaben zu FEM in der Interventionsgruppe.

Zusammenfassung

Testad et al. (2016) untersuchten in ihrer Studie den Effekt eines Schulungsprogrammes für Pflegekräfte zur Reduktion von freiheitseinschränkenden Maßnahmen in norwegischen Pflegeheimen. Durch eine zweitägige Schulung und einer sechsmonatigen Begleitung der Mitarbeiter/-innen der teilnehmenden Einrichtungen sollten diese individuelle Handlungsalternativen zu FEM finden.
Nach sieben Monaten zeigte sich eine signifikante Abnahme der FEM in beiden Gruppen, jedoch war die Reduktion dieser Maßnahmen in der Kontrollgruppe signifikant stärker. Ebenfalls konnten Testad et al. in beiden Gruppen eine Zunahme der neuropsychologischen Symptome und der Verabreichung von Psychopharmaka beobachten, diese Werte waren jedoch nicht signifikant.
Ihrer Ergebnisse betrachten Testad et al. vor dem Hintergrund einer generell sinkenden Anzahl von Fixierungsmaßnahmen in Norwegen und einer stärkeren Fokussierung auf personenzentrierte Pflege. Sie gehen daher davon aus, dass dieser Wandel in der Pflege, welcher auch von der norwegischen Regierung vorangetrieben wird, zu den erstaunlich guten Ergebnissen der Kontrollgruppe beigetragen hat.
Vor dem Hintergrund der methodischen Mängel dieser Studie sind die Ergebnisse jedoch mit Einschränkung zu betrachten.

ID: 167

3
Effekt eines speziellen Trainingsprogramms für Pflegende auf das Wissen, den Workload und den Einsatz freiheitseinschränkender Maßnahmen bei Pflegeheimbewohner/-innen mit Demenz
Signifikanz
eingeschränkt
Verzerrungsrisiko
hoch
Signifikanz: eingeschränkt
Verzerrungsrisiko: hoch

Zitation

Kuske, B., Luck, T., Hanns, S., Matschinger, H., Angermeyer, M., Behrens, J., & Riedel-Heller, S. G. (2009): Training in dementia care: a cluster-randomized controlled trial of a training program for nursing home staff in Germany. In International Psychogeriatrics, 21: 2, 295-308

Studiendesign/-art

RCT

Rolle und Aufgabe der Pflegenden

Teilnahme an den Schulungen in den Interventionsgruppen, Versorgung von Menschen mit Demenz.

Intervention

Interventionsgruppe A Schulung: Alle Pflegenden der teilnehmenden Einrichtungen nahmen in Kleingruppen 13 Mal an einer einstündigen Schulung über 13 Wochen hinweg teil. Die Schulungsinhalte basierten auf den Ergebnissen einer umfassenden, internationalen Literaturrecherche und Fokusgruppendiskussionen mit 12 Pflegenden aus drei Einrichtungen. Im Mittelpunkt der Schulung stand die Verbesserung der Interaktion zwischen Pflegenden und Bewohner/-innen. Vermittelt wurde u.a. Wissen zum Krankheitsbild Demenz, zu Kommunikation und zu Personen und (sozialem) Umfeld.
 
Interventionsgruppe B Entspannung: Pflegende der teilnehmenden Einrichtungen nahmen in Kleingruppen 13 Mal an einer einstündigen Entspannungsübung über 13 Wochen hinweg teil. Dabei wurden unter Anleitung eines klinischen Psychologen unterschiedliche Entspannungstechniken wie Progressive Muskelrelaxation, Atemübungen und geleitete Traumreisen eingeübt. Ziel dabei war es, den Pflegenden die Möglichkeit zu geben, für eine Stunde lang vom Arbeitsalltag entspannen zu können.
 
Kontrollgruppe: Es erfolgte keinerlei Schulung in dieser Gruppe.

Beobachtungszeitraum bzw. Studiendauer

6 Monate

Population

Bewohner/-innen und Pflegende in sechs Pflegeheimen in Leipzig, Deutschland. Eingeschlossen wurden insgesamt 20 Wohnbereiche, deren Bewohner/-innen fast ausschließlich alle eine Erkrankung aus dem dementiellen Formenkreis aufwiesen.

Anzahl der Studienteilnehmer

Bewohner/-innen Gesamt Baselinedatenerhebung (post-Test 1, post-Test 2): n = 273 (239, 210)
Interventionsgruppe A: n = 89 (77, 68)
Interventionsgruppe B: n = 90 (81, 68)
Kontrollgruppe: n = 94 (81, 74)

Ergebnisdarstellung

Wissens- und Kompetenzzuwachs (gemessen mit dem GEROLF Instrument)

  • Zu Studienbeginn Unterschiede in den Gruppen: Pflegende in Kontrollgruppe verfügten über signifikant höheres Wissen und Kompetenzen als in Gruppe A und ebenfalls teilweise auch als in Gruppe B
  • Interventionsgruppe A Schulung wies direkt nach dem Training einen deutlichen Wissenszuwachs auf. Dieser Effekt zeigte sich nicht mehr nach sechs Monaten.
  • Signifikante Zunahme der Gesamtkompetenz in Gruppe A nach sechs Monaten, jedoch ebenso signifikanter Zuwachs in der Gruppe B Entspannung

 

Burnout-Level (gemessen mit dem Maslach Burnout Inventory MBI-D):

  • Keine signifikanten Unterschiede in den Gruppen zu Studienbeginn
  • Keine signifikanten Veränderungen zwischen den Gruppen nach der Intervention

 

Gesundheitliche Beschwerden (gemessen mit der Beschwerdeliste BL):

  • Keine signifikanten Unterschiede in den Gruppen zu Studienbeginn
  • Pflegende in Gruppe B Entspannung wiesen im Vergleich zur Kontrollgruppe einen signifikant niedrigeren Summenscore zu gesundheitlichen Beschwerden nach der Intervention und nach sechs Monaten auf

 

Einsatz freiheitseinschränkender Maßnahmen (Sekundärdatenerhebung aus Pflegedokumentation):

  • Signifikante Zunahme in der Gruppe B Entspannung und in der Kontrollgruppe
  • Nicht in der Gruppe A Schulung

 

Einsatz sedierender Medikamente (Sekundärdatenerhebung aus Pflegedokumentation):

Keine signifikante Veränderung in den Gruppe nach den Interventionen, Abnahme in der Gruppe A Schulung nicht signifikant

Anmerkungen

  • Keine Angaben zu Fallzahl- und Powerkalkulation
  • Einsatz freiheitseinschränkender Maßnahmen ist ein sekundäres Outcome dieser Studie.

BEWERTUNG MIT "RISK OF BIAS-TOOL"

Methode der Randomisierung

Low

  • Anwendung eines computergenerierten Randomisierungscodes über eine externe Institution

Verborgene Zuweisung

Unclear

  • Unzureichende Informationen

Fehlende Verblindung

High

  • Keine Verblindung, Baselinedatenerhebung erfolgte erst nach Randomisierung, keine Angaben zu den Datenauswerter/-innen.

Unvollständiges Erfassen von Patienten und Endpunkt-Ergebnissen

Unclear

  • Unzureichende Informationen, keine Angaben zum Umgang mit fehlenden Daten

Bias durch selektives Berichten von Endpunkten

Unclear

  • Unzureichende Informationen

Weitere Limitationen

Unclear

  • Unzureichende Informationen

Zusammenfassung

Die Studie untersuchte vorrangig die Effektivität eines evidenzbasierten Trainingsprogramms zur Verbesserung der Interaktion zwischen Menschen mit Demenz und Pflegenden in der stationären Langzeitpflege. Zur Beurteilung der methodischen Güte der Studie liegen durch die Veröffentlichung nur unzureichende Informationen vor. Ergänzend dazu schränkt die geringe Anzahl an Proband/-innen und teilnehmenden Einrichtungen pro Studienarm die Ergebnisse zusätzlich ein. Im Hinblick auf den Einsatz freiheiteinschränkender Maßnahmen als sekundäres Outcome der Studie lässt sich jedoch ein positiver Einfluss der Schulungsmaßnahme ausmachen. So stieg allein in der Interventionsgruppe A Schulung die Anzahl von freiheitseinschränkenden Maßnahmen nicht an, sondern wies auch nach sechs Monaten eine gleiche Anzahl auf. Dagegen stieg sowohl in der Interventionsgruppe B Entspannung und in der Kontrollgruppe mit herkömmlicher Versorgung  die Anzahl der freiheiteinschränkenden Maßnahmen an. Die Autoren führen für die Praxisrelevanz an, dass der in der Studie beobachtete Langzeiteffekt ein Hinweis darauf ist, dass die Implementierung von in Schulungen erworbenem Wissen in die Praxis Zeit sowie eine kontinuierliche Weiterbegleitung und Unterstützung der Pflegenden erfordert – um so letztendlich freiheitseinschränkende Maßnahmen zu reduzieren.

ID: 111

4
Interventionen zur Reduktion von freiheitseinschränkenden Maßnahmen
Signifikanz
niedrig
Verzerrungsrisiko
gering
Signifikanz: niedrig
Verzerrungsrisiko: gering

Zitation

Möhler, R., Richter, T., Köpke, S., & Meyer, G. (2011): Interventions for preventing and reducing the use of physical restraints in long-term geriatric care (review). In: Cochrane Database of Systematic Reviews (2). Online verfügbar unter http://www.chemie.uni-hamburg.de/igtw/Gesundheit/images/pdf/Interventions_for_preventing_2011.pdf.

Studiendesign/-art

Review

Rolle und Aufgabe der Pflegenden

nicht genauer beschrieben

Intervention

Interventionen zur Reduktion von freiheitseinschränkenden Maßnahmen

Beobachtungszeitraum bzw. Studiendauer

6 - 12 Monate

Population

ältere Menschen, die Pflege in Langzeitpflegeeinrichtungen in Anspruch nehmen (4 Studien beziehen sich auf Pflegeheime, eine auf Wohngruppen)

Anzahl der Studienteilnehmer

verschiedene (Review)

Ergebnisdarstellung

AMSTAR-Score

10 (11)

  • die Ergebnisse der Einzelstudien ließen keine Berechnungen i. S. einer Metaanalyse zu

 

Anmerkungen

  • keine gepoolten Daten, da Studien zu heterogen bzw. die Studienzahl zu gering
  • schlechte Evidenz der einbezogenen Studien

 

BEWERTUNG MIT "RISK OF BIAS-TOOL"

Methode der Randomisierung

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Verborgene Zuweisung

---

Fehlende Verblindung

---

Unvollständiges Erfassen von Patienten und Endpunkt-Ergebnissen

---

Bias durch selektives Berichten von Endpunkten

---

Weitere Limitationen

---

Zusammenfassung

Durch starke methodische Schwächen und Heterogenität der Einzelstudien besteht keine hinreichende Evidenz zur Beurteilung der Wirksamkeit von Schulungsmaßnahmen zur Reduktion von freiheitseinschränkenden Maßnahmen.

ID: 88